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LIVESTREAM AUS DER PFARREIENGEMEINSCHAFT BESSENBACH


besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen

Seit März ticken bei uns im Land die Uhren anders. „Corona“ war und ist in aller Munde. „Lockdown“, „Ausgangsbeschränkungen“, „Kontaktbeschränkungen“, strenge „Hygienevorschriften“ - das waren u. a. Schlagworte der letzten Wochen und Monate. Auch das kirchliche Leben wurde davon nicht verschont.

Mitte März kam ein Rundschreiben unseres Diözsesanbischofs Dr. Franz Jung, in dem er die Sonntagspflicht aussetzte und öffentliche Gottesdienste zum Schutz der Allgemeinheit untersagte. Jetzt waren die einzelnen Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften gefragt, den Kontakt zu den Gläubigen nicht zu verlieren, sondern aufrecht zu erhalten. Von der Bistumsleitung kam die Empfehlung, wenn möglich, Livestream-Angebote oder auch aufgezeichnete Gottesdienste über das Internet anzubieten. Aber wie? - Das war die große Frage.

Erste Erfahrung mit den sog. Livestreams wurden hier in der Region in der Aschaffenburger Stiftsbasilika St. Peter und Alexander unter Federführung von Stiftspfarrer Martin Heim und Stifts- und Regionalkantorin Caroline Roth gesammelt. In unserer PG nahm unser Organist Niklas Steinzer und Organist Markus Heinrich, der zugleich Assisent der Stifts- und Regionalkantorin ist und dadurch auch den Auftrag der Bistumsleitung mit inne hatte, generell Livestreams auch auf dem Land aufzubauen, wahr. Die beiden setzten sich mit Pfarrer Matthias Rettinger in Verbindung, wodurch das Projekt „Livestream aus der PG Bessenbach“ starten konnte.

Der erste Schritt hierfür war, in unseren Kirchen eine stabile Internetverbindung herzustellen. Es erfolgte die Kontaktaufnahme mit Robert Straub und Heiko Bieber. Nach einigen Versuchen wurde ein mobiler LTE-Router angeschafft, der mit wenig Aufwand eine starke Internetverbindung gewährleistete. Kameras, Mikrofon und Laptop stellten unsere beiden Kirchenmusiker kostenlos zur Verfügung.

Ostern 2020 004Als erste Liveübertragung wurde die Osternacht ins Auge gefasst, die aus anfänglich unklaren technischen Gründen nicht, wie geplant, in Straßbessenbach, sondern in Keilberg stattfinden musste. Ausgehend von den Streams aus dem Würzburger Kiliansdom und der Aschaffenburger Stiftsbasilika wollten wir nicht einfach nur eine Kamera mitlaufen lassen, sondern den Gläubigen auch die Möglichkeit bieten, von zu Hause aus aktiv mitbeten und mitsingen zu können. Somit war ein Streamingprogramm erforderlich, mit dem Bilder und Liednummern eingeblendet werden konnten. Keiner der Beteiligten hatte aber Erfahrung mit dieser Technik. Die Herausforderung war groß und ein Misserfolg folgte dem nächsten. Nach insgesamt 17-stündiger Arbeit am Karfreitag und Karsamstag, wo sich Niklas Steinzer, Markus Heinrich und Robert Straub durch das Programm kämpften, alles funktionierte, nur ein Probestream nicht zustande kommen wollte, war der letzte Rettungsanker Stifts- und Regionalkantorin Caroline Roth, die uns telefonisch in letzter Minute den entscheidenden Tipp gab. Der Probestream klappte und die Osternacht in der festlich geschmückten Keilberger Pfarrkirche konnte beginnen. Wer die Osternacht über Youtube mitverfolgt hat, konnte sogar die Keilberger Glocken beim feierlichen Gloria schwingen sehen
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Bilder der Kirchen aufzunehemen und Schmankerln wie die Glocken gehörten auch zur Vorbereitung. All dies, inklusive der Liednummern mussten in das Programm eingepflegt werden.

Da aber die PG nicht nur aus Keilberg besteht, waren alle Beteiligten bestrebt, die Streams auf die gesamte Pfarreiengemeinschaft Bessenbach auszudehnen. Alle nötigen Vorbereitungen hierzu wurden in die Wege geleitet, feste Termine und ein Turnus gesucht und umgesetzt. Festgelegt wurde eine Werktagsmesse am Donnerstag um 18.30 Uhr und eine Sonntagsmesse um 9 Uhr. Wer schon einmal mit Technik zu tun hatte, weiß, dass diese nicht immer das macht, was sie soll. Somit kam es manchmal zu Störungen und sogar einmal zu einem Abbruch der Übertragung während eines Gottesdienstes.

Nach vierwöchiger Durchführungsphase wurden wieder öffentliche Gottesdienste zugelassen. Man entschied sich, die Livestreams vorerst auszusetzten, wohl wissend, wenn es von Seiten der Bistumsleitung wieder zu einer Beschränkung des öffentlichen Gottesdienstlebens kommen würde, recht schnell mit den Übertragungen fortfahren zu können.

Für Pfarrer und alle daran Beteiligten war es eine besondere und ungewöhnliche Zeit:

  • die Zelebration vor leeren Kirchenbänken
  • während des Gottesdienstes vor dem Laptop zu sitzten
  • stundenlanges technisches Vorbereiten (Einpflegen der Liednummern und Bilder, Auf- und Abbau der Technik, Gottesdienst an sich insgesamt im Schnitt 3,5 Stunden Zeitaufwand)
  • kräftiges Orgelspiel, Lektoren- und Kantorendienst und festlicher Kirchenschmuck trotz fehlender Gemeinde.

Zum Schluss gilt es DANKE zu sagen:

  • Pfarrer Matthias Rettinger für seine Offenheit und die festliche Zelebration der Gottesdienste
  • Gemeindereferent Rony Bilz und Johannes Haßkerl für den Ministrantendienst
  • den Lektorinnen und Lektoren
  • den Mesnern Petra Straub, Georg Kullmann, Emil & Rosa Scherf, Silvia Maier, Paul & Anton Dill
  • Robert Straub, Heiko Bieber und Stifts- und Regionalkantorin Caroline Roth für die technische und fachliche Unterstützung
  • Niklas Steinzer und Markus Heinrich für den Organisten- und Kantorendienst, sowie die technische Durchführung der Live-Übertragungen

 

 

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